Wohnen mit Geschichte – sanft saniert und ökologisch erneuert
Umbauprojekt in Bad Zurzach

Wohnen mit Geschichte – sanft saniert und ökologisch erneuert
In unmittelbarer Nähe zum römischen Kastell Tenedo und dem Schloss Zurzach durften wir ein Wohnhaus aus dem Jahr 1840 sanft umbauen. Das Gebäude wurde zuletzt vor rund 40 Jahren umfassend saniert und zeigte noch viele positive Spuren dieser früheren Arbeit – insbesondere der Einsatz von Naturmaterialien hatte über die Jahrzehnte hinweg zu einem gesunden Raumklima und angenehmer Wärmewirkung beigetragen.

Eckdaten zum Umbauprojekt
Bauphase: 2024-2025
Neue Wärme für alte Mauern
Im Zentrum des Erdgeschosses steht ein wunderschöner alter Kachelofen, der nicht nur erhalten, sondern in seiner Funktion erweitert wurde: Durch den Umbau zu einem wassergeführten System versorgt er künftig nicht nur das Wohnzimmer, sondern auch einen 1000-Liter-Speicher für Heizflächen und Warmwasser. Die bestehenden Nachtspeicheröfen wurden vollständig entfernt und durch eine dezentrale Wandheizung ersetzt.
Naturbaustoffe in tragender Rolle
Für den neuen Wandaufbau und die Heizung haben wir auf ökologische Materialien gesetzt:
Auf eine neu errichtete Holzständerkonstruktion wurden in Eigenleistung der Bauherrschaft Schilfrohrmatten angebracht, mit LLS 400 aus Hanfkalk verfüllt, und die Heizschlaufen aufgebracht. Die fertige Wand erhält einen diffusionsoffenen Lehmputz. Die verwendeten Produkte stammen grösstenteils von Hanffaser Uckermark – ein durchgehend natürlicher Wandaufbau mit guter Speicherfähigkeit und angenehmer Haptik.
CycloPlasma – Sanierung unter der Oberfläche
Bei der Bestandsaufnahme zeigte sich, dass bei der letzten Sanierung noch Holzschutzmittel wie PCP und Lindan verwendet worden waren. Um die damit verbundenen Belastungen zu beseitigen, wurde das Verfahren CycloPlasma eingesetzt – ein modernes, chemiefreies Verfahren zur Dekontamination von Oberflächen. Begleitet wurde die Massnahme durch einen Austausch der belasteten Schubböden – umgesetzt in Eigenleistung.
Zwei Wohnungen, ein gemeinsames Hausgefühl
Im Zuge des Umbaus wurde das Haus in zwei getrennte Wohnungen gegliedert. Die Decke dazwischen wurde mit Hanfschüttungen und einer neuen Konstruktion verbessert, um die Schallübertragung zu minimieren und eine ruhige Wohnatmosphäre zu schaffen – ganz im Sinne des sensiblen Umgangs mit Bestand und Raumgefühl.
Digitalisierung trifft Denkmal
Für die Planung und Bestandserfassung haben wir erstmals intensiv mit LiDAR-Scans gearbeitet. Diese Technologie hat es ermöglicht, das Gebäude präzise zu dokumentieren und unsere Arbeitszeit vor Ort effizienter zu gestalten – ein echter Mehrwert für uns und die Bauherrschaft.